Bestellung Nisthilfen und Samentütchen

Mauersegler – im Himmel daheim

Luft ist ihr Element: Mauersegler landen nur fürs Brüten (Foto: © M. Gerber).

Mit den charakteristischen «sriie-sriee»-Rufen von ganz hoch oben machen die Mauersegler auf sich aufmerksam. Aufmerksamkeit brauchen die faszinierenden Flugjäger mehr denn je!

Vielfältige und damit insektenreiche Landschaften mit Hecken, Bächen und extensive Wiesen sind für sie unentbehrlich. Und genau diese Landschaftselemente verschwinden fast ungemerkt. Auf ausgedehnten Jagdflügen sammeln die Mauersegler bis zu 200 Insekten. Ein- bis zweimal pro Stunde fliegen sie zurück zum Nest und würgen die Futterballen in den Rachen eines Kükens.

Die typischen Gebäudebrüter sind auf Schlupflöcher und Nischen angewiesen, wo sie geschützt brüten können. Bei Renovationen verschwinden immer wieder traditionelle Verstecke und Neubauten bieten keine Ritzen und Hohlräume mehr. Mit Nistkästen kann den faszinierenden Kolonienbrütern zum Aufwind verholfen werden. Mauersegler sind sehr standorttreu. Umso gravierender ist es, wenn Nistplätze zerstört werden. Werden Bautätigkeiten im Herbst und Winter vorgenommen und bis im April wieder Nester angeboten, kann einfach auf die Mauersegler Rücksicht genommen werden.

Weitere spannende Informationen finden Sie hier: Mauersegler.

Sommerboten: Rauch- und Mehlschwalben

Die Mehlschwalbe ist an ihrem leuchtend weissen Bauch und Bürzel gut im Flug zu erkennen. Sie brütet auch gerne in Siedlungen (Foto: © M. Gerber).
Die Rauchschwalbe bevorzugt eher ländliche Gegenden. Die spitzigen Schwanzspitzen lassen sie elegant, fast grazil erscheinen (Foto: © M. Burkhardt).

Sowohl Rauch- als auch Mehlschwalbe nehmen sehr gerne Kunstnester an. Ursprünglich bauen sie ihre Nester aus Lehmklümpchen und Erdmaterial, das sie auf unbefestigten Plätzen, Wegen mit Pfützen und Tümpeln in unmittelbarer Umgebung finden. Vielerorts werden genau diese Flächen versiegelt. Wer denkt dabei daran, dass die faszinierenden Luftakkrobaten kein Nistmaterial mehr finden? Mehlschwalben brüten gerne an Gebäuden, Rauchschwalben bevorzugen das Gebäudeinnere, d.h. Ställe, in denen sie auch Insekten jagen.

Reiche Insektenvorkommen sind für die Schwalben das A und O. Wichtigste Einflussfaktoren sind das Wetter und die Lebensräume zusammen mit der Bewirtschaftung. An sonnigen, warmen Tagen finden die Schwalben viel näher am Nest und vor allem mehr Fluginsekten. Untersuchungen der Vogelwarte zeigten den Vergleich: Bei kalt-nasser Witterung werden Kücken etwa 180-mal pro Tag mit total rund 25 g gefüttert. Bei sonnig-warmem Wetter sind es 300 Fütterungen pro Tag und 48 g. Artenreiche und vielfältige Lebensräume sind insektenreich. Lebendige, vielfältige Gärten, zum Beispiel mit der Ansaat von blühenden Wiesen, können wertvolle Beiträge für Insekten sein.

Mehr Informationen finden Sie hier: Rauchschwalbe, Mehlschwalbe.

Haussperling – gefiederter Alltagsbegleiter

In europäischen Städten verschwindet der Haussperling mehr und mehr aus dem Siedlungsalltag: Grünflächen, Insekten und Schlupfwinkel an Gebäuden verschwinden. Dem Spatz fehlen Nahrung und Brutmöglichkeiten (Foto: © M. Burkhardt).

Dieser mehr oder weniger gern gesehene Bewohner unserer Siedlungen baut seine Nester in Nischen und Höhlen aller Art. Am liebsten mag er Verstecke an und in Gebäuden. An modernen Gebäuden fehlen genau diese Schlupfwinkel.

Insekten und Spinnen, mit denen Haussperlinge ihre Jungen füttern, finden die putzigen Siedlungsbewohner nur in Gebieten, in denen es grünt und blüht. Da solche Flächen mehr und mehr verschwinden oder mit exotischen Stauden bepflanzt werden, kommt auch der Haussperling in Bedrängnis. Fast unbemerkt verschwindet dieser Begleiter aus den Städten Europas – ein Alarmzeichen für die negative Veränderung der Lebensbedingungen in den Siedlungen!

Mit Nistkästen und der Ansaat oder Pflanzung einheimischer Pflanzen kann dem Spatz erfolgreich geholfen werden. Annähernd paradiesisch fühlen sich Haussperlinge, wenn sie in der Nähe katzensichere Sand-, Staub- und Wasserbäder für die Gefiederpflege finden.

Weitere spannende Informationen finden Sie hier: Haussperling.

10’000 Quadratmeter Blütenparadies für Luzern!

Sinneserlebnis und unverzichtbare Nahrungsgrundlage für Insekten: blühende Paradiese in Gärten und Parks (Foto: © BirdLife Schweiz).

Ist es nicht ein wohltuendes Sinneserlebnis, den würzig-süssen Duft in einer blühenden Gartenecke einzuatmen, über die Fülle an Farben und Formen zu staunen sowie dem Summen, Zirpen, Surren und Zwitschern zu lauschen?

Wildblumen sind ein wichtiges Puzzleteil der natürlichen Vielfalt. Pollen, Nektar, Samen, Früchte und Blätter sind Nahrungsgrundlage von Insekten. Viele Insekten sind zudem während ihrer Entwicklung auf Wildblumen angewiesen. Früchte und Sämereien sowie Insekten sind wiederum Nahrung für Vögel. Die Natur ist ein eng verstricktes ökologisches Netzwerk. Fehlt etwas, hat dies Auswirkungen, auch wenn diese oft kaum direkt sichtbar sind.

Bieten Sie den summenden und zirpenden Gartengästen ein Paradies an! Samentütchen für einen Quadratmeter Blumenwiese können Sie bei der Geschäftsstelle beziehen.

1000 Nisthilfen für Luzern!

Für die Aufzucht einer Mehlschwalben-Brut sind 6000–8000 Fütterungen oder rund 1 kg Insekten nötig (Foto: © S. Wassmer)!

Haussperling, Rauch- und Mehlschwalbe sowie Mauersegler haben eines gemeinsam: Sie sind fürs Brüten auf Nischen und Schlupfwinkel, bevorzugt an Gebäuden, angewiesen. Die heutige Bauweise von Gebäuden ist für sie ein Problem, denn alles ist ordentlich und perfekt. Wo finden sie da noch ein Loch, ein Versteck, eine Höhle? Mit Nisthilfen, die sie sehr gerne annehmen, können wir Ihnen zu neuem Aufwind verhelfen.

Wer Mitglied bei einer BirdLife Luzern-Sektion oder bei BirdLife Luzern ist oder gleich Mitglied wird, bekommt eine Nisthilfe geschenkt. Andernfalls fällt ein Unkostenbeitrag von CHF 10 an. Melden Sie sich bei der Sektion in Ihrer Nähe oder bei der Geschäftsstelle von BirdLife Luzern (E-Mail, 077 463 02 74).

«Blühen & Zwitschern in Dorf & Stadt»

Mehlschwalben, die bekannten Sommerbotinnen, nehmen gerne Nisthilfen an (© Michael Gerber).

Sie sind wichtiger denn je: artenreiche Lebensräume in Siedlungen und Nisthilfen für Vögel! Mit dem Projekt «Blühen & Zwitschern in Dorf & Stadt» wird unseren gefiederten Nachbarn mit Nisthilfen Aufwind verleiht. Unser Ziel von 2017 bis 2021 war: 1000 neue Nisthilfen im Kanton Luzern. Damit nahmen wir uns ein Beispiel an Finnland: In einer nationalen Aktion hängten die Finninnen und Finnen 2015 über 1 Million Nistkästen auf!

Wenns blüht, dann summts und zwitscherts auch! Fast alle Vögel sind während ihrer Entwicklung auf Insekten als Nahrungsgrundlage angewiesen. Vielfältige, mit einheimischen Arten bepflanzte Grünflächen in Gärten sowie blühende Paradiese auf Balkone und Terrassen bedeuten ein reiches Blütenangebot für Insekten. Ziel war es von 2017 bis 2021, 10’000 Quadratmeter blühende Lebensräume im Kanton Luzern zu schaffen.

Nach rund einem Jahr Vorbereitungsarbeiten fand von 2018 bis 2021 die Umsetzung des Projekts. Es konnten fast 1700 Nisthilfen im ganzen Kanton Luzern platziert werden. Zudem wurden rund 5600 Samenmischungen für jeweils einen Quadratmeter Blütenparadiese verteilt. Weitere Details dazu erfahren Sie im Schlussbericht 2017–2021.

Da die Motivation bei den Sektionen und in der breiten Bevölkerung gerade in der Förderung von Mauerseglern so richtig an Fahrt aufgenommen hat, werden wir das Angebot und die Beratungen ab 2022 im neuen 5-Jahres-Projekt «Aufwind für die Luzerner Vögel» weiterführen.

Vielen Dank an unsere Unterstützer!

Nur dank der grosszügigen finanziellen Unterstützung von Firmen, Stiftungen und Fonds ist es uns möglich, uns für mehr Vielfalt im Siedlungsraum einzusetzen. Herzlichen Dank für die Grosszügigkeit und das Vertrauen in unsere Arbeit.

  • JTI
  • Lovar-Stiftung
  • Lotteriefonds des Kantons Luzern
  • Stiftung Hans und Liliane Kiener
  • Stiftung Temperatio
  • Alice Meyer Stiftung
  • Suter-Caduff Stiftung

Ein grosser Dank geht auch an alle Freiwilligen, die sich im ganzen Kanton Luzern unermüdlich für Nistplätze einsetzen und die ihre Faszination für eine vielfältige Natur weitergeben.

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