Manchmal fehlen die Ideen für ein ökologisches Aufwertungsprojekt oder die Kenntnisse, wie eine Vision umgesetzt wird. Oder die Kontakte zu Menschen fehlen, die mithelfen können. An der Zentralschweizer Naturtagung sollen erfolgreiche Projekte allen Interessierten vorgestellt, Wissen geteilt und Kontakte gepflegt werden. In kurzen Beiträgen werden laufende Projekte im Natur- und Landschaftsschutz vorgestellt. Den Schwerpunkt dieses Jahr bildeten Themen rund um Artenförderung und Umweltbildung.
Die 4. Zentralschweizer Naturtagung fand am Samstag, 28. Oktober 2023 von 13 bis 17 Uhr an der Vogelwarte Sempach statt, und zwar im roten Forschungsgebäude (Seerose 1, Saal Aquila).
Am selben Vormittag war zudem die Bibliothek der Vogelwarte für Interessierte von 9 bis 13 Uhr geöffnet.
Kaffee und Kuchen
Büchertisch und Informationen über Vögel und Naturschutz
Von 9 bis 13 Uhr ist zudem die Bibliothek der Vogelwarte geöffnet
13.00 – 13.10 Uhr
Begrüssung
Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte Sempach
13.10 – 13.50 Uhr
Verbreitungsatlanten als Grundlagenwerke für den praktischen Naturschutz
Jörg Gemsch, Dienststelle Landwirtschaft und Wald lawa, Kanton Luzern
In den vergangenen acht Jahren wurden durch die Naturschutzfachstelle des Kantons Luzern zusammen mit ausgewiesenen Fachpersonen für folgende Artengruppen kommentierte Verbreitungsatlanten erstellt: Libellen, Heuschrecken, Reptilien, Amphibien. Im Vortrag wird dargestellt, wie der Erarbeitungsprozess abläuft, welcher Mehrwert für die praktische Naturschutzarbeit daraus resultiert und welche zentrale Rolle den Artenkennerinnen und Artenkennern im Erarbeitungsprozess zukommt.
13.50 – 14.10 Uhr
Lebensraum für Wiesel und Co. – Aufwertungsmassnahmen und Monitoring im Kanton Uri Fabian Haas, WWF Uri
Die zunehmend strukturarmen Kulturlandflächen bieten vielen Tier- und Pflanzenarten keinen passenden Lebensraum mehr. Mit geeigneten Strukturen für Wiesel und Co. kann in den Kulturlandschaften wieder ein reiches Netz von Lebensräumen entstehen. Das dient nicht nur den beiden Wieselarten – Hermelin und Mauswiesel –, sondern auch einer Vielzahl von anderen Tier- und Pflanzenarten. Der WWF setzt deshalb im Kanton Uri ein Förderprojekt für die zwei Wieselarten um. Dies beinhaltet neben konkreten Lebensraumaufwertungsmassnahmen auch Öffentlichkeitsarbeit und ein Monitoring.
14.10 – 14.30 Uhr
Glühwürmchen sind Botschafter! Thomas Röösli, carabus Naturschutzbüro
Das magische Leuchten der Glühwürmchen vermag viele Leute zu verzaubern. Entsprechend eignen sie sich besonders gut als Botschafter für mehr Natur- und Insektenschutz. Noch vor wenigen Jahrzehnten war das Grosse Glühwürmchen überall häufig. Die intensive Landnutzung und Zersiedelung, insbesondere auch die Lichtverschmutzung, haben der Art jedoch stark zugesetzt. Um Schutz- und Fördermassnahmen zu entwickeln, ist es unverzichtbar, deren aktuelle Verbreitung zu kennen. Damit eröffnet sich gerade für Naturschutzvereine ein attraktives Betätigungsfeld. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, wie mit einfachen Mitteln die Verbreitung des Grossen Glühwürmchens festgestellt werden kann. Der Autor erzählt aus eigenen Feldstudien und gibt Hinweise, wo und mit welchen Methoden Glühwürmchen gefunden werden können.
14.30 – 14.50 Uhr
Durch Trockenstress beeinträchtigte Wälder für die Biodiversität sichern Peter Lakerveld, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Trockene Sommer aufgrund des Klimawandels hinterlassen in den Wäldern der Schweiz ihre Spuren: Viele Bäume haben lichte Kronen und sterben ab. So dramatisch und problematisch diese Entwicklungen auch sind, stellen sie doch auch eine Chance dar. Aus Sicht der Biodiversität sind diese Flächen nämlich für einige Jahre sehr wertvoll, weil unterschiedliche Vegetationsformen entstehen und Totholz vielen gefährdeten Arten Lebensraum bietet. Das Projekt «Trockenstress als Chance» der Vogelwarte strebt darum an, absterbende Waldflächen für eine bestimmte Zeit der Natur zu überlassen. Nach den positiven Erfahrungen der Startphase im Pilotkanton Basel-Landschaft wird das Projekt ab diesem Jahr auf den Kanton Luzern ausgeweitet.
14.50 – 15.30 Uhr
Pause
15.30 – 15.50 Uhr
Naturbeobachtungen machen Spass Peter Knaus, BirdLife Luzern
Vögel sind attraktive Botschafter der Biodiversität und eignen sich übers ganze Jahr für Anlässe. In der kalten Jahreszeit sind sie zudem wegen des fehlenden Laubs einfacher zu entdecken. Dann halten sich auch viele Waldvögel gerne in Siedlungen auf. Die Aktion «Stunde der Wintervögel» verbindet all dies und animiert die Bevölkerung, die Vielfalt vor der eigenen Haustüre zu entdecken. Seit vier Jahren führt BirdLife Luzern diese Zählaktion jeweils Anfang Januar durch. Das Wichtigste dabei ist, dass möglichst viele Leute mitmachen. Denn: Vögel beobachten macht Spass, und viele Vögel in der Umgebung machen Menschen glücklicher. Das Ziel der Aktion ist eine Sensibilisierung und eine Bewusstseinsbildung für die Vielfalt, die rund ums Haus, im Garten, im Quartier oder im Park anzutreffen ist. Die Stunde der Wintervögel wird auch in Deutschland, Österreich, Tschechien sowie ab 2024 in weiteren Ländern durchgeführt.
15.50 – 16.10 Uhr
Sprechen wir doch mal über Geld Ann Walter, BirdLife Schweiz
Naturschutzarbeit ist in aller Regel ressourcenlimitiert – entweder fehlt es an Arbeitskraft oder am Geld, in der Regel an beidem, nicht aber an wichtigen Projekten. Dabei gibt es je nach Art und Grösse der Aufgaben Finanzquellen, die wir uns erschliessen können. Ein Projektbeschrieb, der auf die zentralen Fragen möglicher Geldgeber passende Antworten bereithält, öffnet Türen. Gut zu wissen also, was zwingend in einen Projektbeschrieb gehört und wie man zielgruppengerecht seinen Finanzbedarf kommuniziert.
16.10 – 16.30 Uhr
Das Naturlehrgebiet als Modell für Umweltbildung Dominik Henseler, Naturlehrgebiet Buchwald
Ein Blick aus dem Fenster zeigt uns, Umweltbildung ist wichtiger denn je. Das Team des Naturlehrgebiets setzt sich seit über 50 Jahren mit Sensibilisierungsarbeit und Umweltbildung dafür ein, dass die Faszination für die Natur geweckt und der Wert der Lebensvielfalt erkannt wird. Viele tausend Schülerinnen und Schüler lernen an diesem ausserschulischen Lernort didaktisch fundiert Pflanzen, Tiere und Lebensräume kennen. Nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Neugier, Freude und Ehrfurcht soll geweckt werden. Weiter schafft das Gebiet auch durch die Nutzung als Naherholungsort einen Bezug zur Natur. Von der nötigen Pflege profitieren Tiere und Pflanzen. Ein Blick hinter das Modell Naturlehrgebiet soll Einsicht schaffen und zur Nachahmung motivieren.
16.30 – 16.50 Uhr
Umweltberatung Luzern: vom Bauwagen via fensterlosen «Bunker» zur professionellen
Dienstleisterin für den ganzen Kanton
Malu Kieffer, Umweltberatung Luzern
Die Umweltberatung Luzern, vielen noch unter dem Begriff «öko-forum» bekannt, hat eine spannende Geschichte. Sie wurde 1987 als offizielle städtische Umweltberatung gegründet. Seit 2001 stehen unsere Dienstleistungen kostenlos für das gesamte Kantonsgebiet zur Verfügung. Der Beitrag gibt einen Einblick in die vielschichtige Beratungstätigkeit und zeigt, welche spannenden Aufgaben daneben noch wahrgenommen werden. Dazu gehören Aufbau und Pflege der Webseite, das Veranstaltungsprogramm mit Energie- und Naturanlässen, die Ausleihe von Geräten, die Umweltbibliothek und auch unterschiedlichste Kommunikationsaufgaben. Seit kurzem existiert auch die Plattform «Freiwilligeneinsätze», die direkt durch Organisationen genutzt werden kann.
16.50 – 17.00 Uhr
Fazit und Abschluss der Tagung
Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Manchmal fehlen die Ideen für ein ökologisches Aufwertungsprojekt oder die Kenntnisse, wie eine Vision umgesetzt wird. Oder die Kontakte zu Menschen fehlen, die mithelfen können. An der Zentralschweizer Naturtagung sollen erfolgreiche Projekte allen Interessierten vorgestellt, Wissen geteilt und Kontakte gepflegt werden. In kurzen Beiträgen werden laufende Projekte im Natur- und Landschaftsschutz vorgestellt. Den Schwerpunkt dieses Jahr bildeten Themen rund um Renaturierung und Artenförderung.
Die 3. Zentralschweizer Naturtagung fand am Samstag, 29. Oktober 2022 von 13 bis 17 Uhr an der Vogelwarte Sempach statt, und zwar im roten Forschungsgebäude (Seerose 1, Saal Aquila).
Am selben Vormittag war zudem die Bibliothek der Vogelwarte für Interessierte von 9 bis 13 Uhr geöffnet.
Die Kinder-«Bördleif»-Vogelrally 2022 fand zum fünften Mal und erstmals im Schnee statt. Damit sich doch einige Vögel zeigten, wurde der Anlass spontan auf Sonntag, 3. April 2022 verschoben. Das Ziel des Anlasses ist, dass Kinderteams so viele Vogelarten in drei Stunden aufspüren wie möglich und Spass am Beobachten der Natur haben.
Gut eingepackt und mit viel Motivation gingen die drei Kinderteams am Rotsee auf die Pirsch. Erfreut hat die Kinder insbesondere die Beobachtung eines Knäkenten-Paars, von Löffelenten und von vorbeifliegenden Weissstörchen. Auch ein Gimpel zeigte sich in seiner Pracht. Alle Teams zusammen beobachteten insgesamt 41 Vogelarten. Stolz berichteten sie von ihren Erlebnissen an der Abschlussveranstaltung und Preisverleihung in der Rotseebadi.
Artenliste
Amsel
Bachstelze
Blässhuhn
Blaumeise
Buchfink
Buntspecht
Dohle
Elster
Gänsesäger
Gartenbaumläufer
Gimpel
Graureiher
Grünspecht
Haubentaucher
Hausrotschwanz
Haussperling
Kleiber
Knäkente
Kohlmeise
Kolbenente
Kormoran
Lachmöwe
Löffelente
Mäusebussard
Mittelmeermöwe
Mönchsgrasmücke
Rabenkrähe
Rauchschwalbe
Reiherente
Ringeltaube
Rotkehlchen
Rotmilan
Schwarzmilan
Star
Stieglitz
Stockente
Strassentaube
Tafelente
Weissstorch
Zaunkönig
Zilzalp
Die Preise für die Kinderteams wurden von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach gesponsert.
Übrigens: Das Datum der sechsten«Bördleif»-Vogelrally steht fest: Der Samstag, 1. April 2023 sollte schon jetzt fest reserviert werden!
Kaffee und Kuchen
Büchertisch und Informationen über Vögel sowie Naturförderung und -schutz
Von 9 bis 13 Uhr ist zudem die Bibliothek der Vogelwarte geöffnet
13.00 – 13.10 Uhr
Begrüssung Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte Sempach
13.10 – 13.50 Uhr
Das Surseer Venedig, ein Feuchtgebiet dem Untergang geweiht und wieder auferstanden – Naturschutz auf Vereinsebene Ruedi Wüst-Graf, Ehrenmitglied Ornithologischer Verein Region Sursee
Im nördlich der Stadt Sursee gelegenen Venedig brüteten noch bis in die Fünfzigerjahre Kiebitze. Dann folgte der «Fortschritt» und mit ihm eine tiefer gelegte Suhre, eine das Gebiet in zwei Teile schneidende Autobahn und eine fast alles «überwuchernde» Industriezone. So blieb vom grossen Feuchtgebiet nur eine verbuschte Restparzelle übrig. Aus diesen wenigen Aren Land entstand in vielen kleinen Schritten das heutige Naturschutzgebiet Venedig, ein Hotspot der Biodiversität. An diesem Beispiel wird aufgezeigt, dass durch Vereinsarbeit weit mehr erreicht werden kann als allgemein angenommen. Gemeinsam ein Ziel verfolgen und trotz Rückschlägen weitermachen und ab und zu kleine Erfolge verbuchen: Das ist das Rezept. Weitere und ebenso wichtige Ingredienzien sind Optimismus, Kreativität und – besonders wichtig – eine grosse Begeisterung für unsere Natur.
13.50 – 14.10 Uhr
Rangerdienst am Glaubenberg – Gleichgewicht zwischen Naturschutz und Nutzung Silva Lanfranchi, Obwalden Tourismus
Der Druck auf die Moorlandschaft Glaubenberg hat im letzten Jahrzehnt, wie in fast allen Moorgebieten, u.a. durch landwirtschaftliche und touristische Nutzung stark zugenommen. Da die Hoch- und Flachmoore sowie die Tier- und Pflanzenarten sehr empfindlich auf Störungen und Schäden reagieren, wurde im Herbst 2020 ein Rangerdienst eingeführt. Dieser deckt die knapp 90 km2 der Obwaldner Moorlandschaft ab. Dessen Ziel ist die Sensibilisierung der Akteure vor Ort sowie der Besucherinnen und Besucher. Die Aufgaben umfassen auch Exkursionen für Interessierte und die Kontrolle der Einhaltung der Vorschriften. Mein Ziel ist es Synergien zu schaffen und zu nutzen, damit für Mensch und Landschaft das optimale Gleichgewicht geschaffen werden kann.
14.10 – 14.30 Uhr
Wildtierkorridore im Kanton Luzern Heidi Vogler und Matthias Merki, Dienststelle Landwirtschaft und Wald lawa, Kanton Luzern
Rothirsche, Wildschweine, Luchse usw. finden in unserer Kulturlandschaft geeignete Lebensräume. Viele sind jedoch zerschnitten, beispielsweise von Strassen, Zäunen und Siedlungen. Für Wildtiere ist es überlebenswichtig, sich zwischen verschiedenen Gebieten bewegen zu können. Die 26 Wildtierkorridore des Kantons Luzern liegen auf den sogenannten Wildtier-Wanderachsen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der ökologischen Infrastruktur. Es wird aufgezeigt, wie die Wildtierkorridore räumlich gesichert werden, wie unterbrochene Wildtierkorridore wieder funktional werden, ob sich bereits erste Erfolge zeigen und wie sich Interessierte konkret für die Funktionalität der Wildtierkorridore einsetzen können.
14.30 – 14.50 Uhr
Genetische Fingerabdrücke zeigen die Vernetzung der Schwyzer Auerhuhnvorkommen Pierre Mollet, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Das Auerhuhn galt bislang als wenig mobile Vogelart. Neuere Studien zeigen aber, dass die Mobilität dieser Art wesentlich grösser ist. Mit einer dieser Studien wollte man im Kanton Schwyz die Populationsgrösse möglichst genau schätzen. Genetische Fingerabdrücke, erstellt aus Kot, ermöglichen die zuverlässige Identifikation und Wiedererkennung einzelner Individuen. Findet man Kot desselben Individuums an verschiedenen Orten, lassen sich räumliche Bewegungen dokumentieren. Die Resultate aus dem Kanton Schwyz zeigen, (a) dass Auerhühner durchaus in der Lage sind, grössere Distanzen zurückzulegen, (b) dass sie das vermutlich wesentlich häufiger tun als früher angenommen, und (c) dass die Auerhuhnvorkommen im Kanton gut vernetzt sind.
14.50 – 15.30 Uhr
Pause
15.30 – 15.50 Uhr
Das Braunkehlchen – ein Wiesenbrüter unter Druck Simon Hohl, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Als typischer Wiesenvogel bewohnt das Braunkehlchen blumenreiche, vielfältige und extensiv genutzte Wiesen. In den zunehmend intensiv genutzten Wiesen werden die Bruten vermäht. Im Mittelland ist der «Wiesenschmätzer» daher heute praktisch verschwunden. Auch in höheren Lagen steigt der Druck. Die Zentralschweiz beherbergt wichtige Brutgebiete für das Braunkehlchen. Es kommt dort stellenweise sogar noch in Tieflagen vor. Im Rahmen des Vortrags werden die wichtigen Brutgebiete der Zentralschweiz vorgestellt. Ein Blick über die Kantonsgrenzen hinaus zeigt, welche grossflächigen Fördermassnahmen es braucht, um Wiesenbrüterbestände zu stärken.
15.50 – 16.10 Uhr
Praktische Förderung der Wiesenbrüter in der Moorlandschaft von Rothenthurm André Ducry, BirdLife Schweiz
In der Moorlandschaft von Rothenthurm sind Streueflächen und Intensivwiesen ineinander verzahnt. Zur Nestbauzeit im Mai sind die Streueflächen oft strukturarm und für Wiesenbrüter wenig attraktiv. Bauen diese aber ihr Nest auf der falschen Seite des Zauns in den Intensivwiesen, hat die Brut keine Chance, oft auch mit fatalen Folgen für das brütende Weibchen. Zudem werden die Naturschutzflächen immer trockener und nährstoffreicher, was die Verbuschung und Verwaldung begünstigt. Dies hat dazu geführt, dass Lebensraum für Wiesenbrüter verloren ging und deren Populationen stark abnahmen. Seit 2016 hat BirdLife verschiedene Massnahmen umgesetzt, um die Wiesenbrüterbestände zu sichern.
16.10 – 16.30 Uhr
Artenförderung von Gefässpflanzen in der Zentralschweiz Elisabeth Danner, Regionalstelle Info Flora Zentralschweiz, Natur-Museum Luzern
Was haben Alpen-Mannstreu, Gelbe Wiesenraute und Styx’ Binse gemeinsam? Sie alle sind gefährdete Pflanzenarten, sowohl national als auch in der Zentralschweiz. Die Regionalstelle Info Flora Zentralschweiz setzt sich seit 2020 in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Naturschutzfachstellen für den Erhalt und die Förderung dieser Arten ein. Für sie und andere national prioritäre Gefässpflanzen werden spezifische Förderprojekte entwickelt, von denen einige vorgestellt werden. Die Regionalstelle ist für alle sechs Zentralschweizer Kantone zuständig und wird hälftig von den betreffenden Kantonen und dem Bundesamt für Umwelt BAFU finanziert.
16.30 – 16.50 Uhr
Geo-Tage der Natur in der Zentralschweiz Roman Graf, Ehrenpräsident BirdLife Luzern
In den vergangenen Jahren wurden in der Zentralschweiz unter dem Patronat der Luzerner Naturschutzverbände BirdLife, Pro Natura und WWF, der Naturforschenden Gesellschaft, des Natur-Museums Luzern und der Schweizerischen Vogelwarte vier «Geo-Tage der Natur» durchgeführt. Durchschnittlich 50 Fauna- und Floraexpertinnen und -experten aus der ganzen Schweiz versuchten dabei jeweils während 24 Stunden, möglichst viele Arten in einem begrenzten Gebiet nachzuweisen. In einem Rahmenprogramm wurden jeweils mehrere Exkursionen angeboten und eine Ausstellung über Biodiversität gestaltet – bei gutem Wetter zogen diese Naturtage sehr viel Publikum an! Im Schnitt wurden pro Anlass rund 1000 Arten gefunden, darunter auch viele seltene, erstmals in der Zentralschweiz nachgewiesene, stark gefährdete und verschollen geglaubte Arten. Die gewonnenen Daten könnten für die Naturschutzarbeit in den Kantonen und Gemeinden sehr nützlich sein. Werden sie auch genutzt?
16.50 – 17.00 Uhr
Fazit und Abschluss der Tagung Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Manchmal fehlen die Ideen für ein ökologisches Aufwertungsprojekt oder die Kenntnisse, wie eine Vision umgesetzt wird. Oder die Kontakte zu Menschen fehlen, die mithelfen können. An der Zentralschweizer Naturtagung sollen erfolgreiche Projekte allen Interessierten vorgestellt, Wissen geteilt und Kontakte gepflegt werden. In kurzen Beiträgen werden laufende Projekte im Natur- und Landschaftsschutz vorgestellt. Den Schwerpunkt dieses Jahr bilden die Themen ökologische Infrastruktur und Vernetzung.
Die 2. Zentralschweizer Naturtagung fand am Samstag, 30. Oktober 2021 von 13 bis 17 Uhr an der Vogelwarte Sempach statt, und zwar im roten Forschungsgebäude (Seerose 1, Saal Aquila).
Am selben Vormittag war zudem die Bibliothek der Vogelwarte für Interessierte von 9 bis 13 Uhr geöffnet.