4. Zentralschweizer Naturtagung

Manchmal fehlen die Ideen für ein ökologisches Aufwertungsprojekt oder die Kenntnisse, wie eine Vision umgesetzt wird. Oder die Kontakte zu Menschen fehlen, die mithelfen können. An der Zentralschweizer Naturtagung sollen erfolgreiche Projekte allen Interessierten vorgestellt, Wissen geteilt und Kontakte gepflegt werden. In kurzen Beiträgen werden laufende Projekte im Natur- und Landschaftsschutz vorgestellt. Den Schwerpunkt dieses Jahr bildeten Themen rund um Artenförderung und Umweltbildung.

Die 4. Zentralschweizer Naturtagung fand am Samstag, 28. Oktober 2023 von 13 bis 17 Uhr an der Vogelwarte Sempach statt, und zwar im roten Forschungsgebäude (Seerose 1, Saal Aquila).

Am selben Vormittag war zudem die Bibliothek der Vogelwarte für Interessierte von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

Der Gelbringfalter ist auf lichte offene Waldstandorte angewiesen und stark gefährdet. © Stefan Werner

Veranstaltungspartner

 

Finanzielle Unterstützung

Wir danken folgenden Institutionen für die Unterstützung der 4. Zentralschweizer Naturtagung:

 

 

4. Zentralschweizer Naturtagung

Referentinnen und Referenten

Michael Schaad

Leiter Stab, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Kontakt
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Jörg Gemsch

Fachbereichsleiter Arten, Dienststelle Landwirtschaft und Wald lawa, Kanton Luzern
Kontakt
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Fabian Haas

Geschäftsführer, WWF Uri
Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

 

Thomas Röösli

Geschäftsführer, carabus Naturschutzbüro
Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

 

Peter Lakerveld

Mitarbeiter Ressort Lebensraum Wald, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

 

Peter Knaus

Präsident, BirdLife Luzern
Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

 

Ann Walter

Projektleiterin Marketing und Kommunikation, BirdLife Schweiz
Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

 

Dominik Henseler

Leiter, Naturlehrgebiet Buchwald
Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

 

Malu Kieffer

Umweltberaterin, Umweltberatung Luzern

Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

 

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4. Zentralschweizer Naturtagung

Programm

Programm als PDF

 

Ab 12.00 Uhr

Kaffee und Kuchen
Büchertisch und Informationen über Vögel und Naturschutz
Von 9 bis 13 Uhr ist zudem die Bibliothek der Vogelwarte geöffnet

 

13.00 – 13.10 Uhr

Begrüssung
Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte Sempach

 

13.10 – 13.50 Uhr

Verbreitungsatlanten als Grundlagenwerke für den praktischen Naturschutz
Jörg Gemsch, Dienststelle Landwirtschaft und Wald lawa, Kanton Luzern

Geburtshelferkröte © Harald Cigler

In den vergangenen acht Jahren wurden durch die Naturschutzfachstelle des Kantons Luzern zusammen mit ausgewiesenen Fachpersonen für folgende Artengruppen kommentierte Verbreitungsatlanten erstellt: Libellen, Heuschrecken, Reptilien, Amphibien. Im Vortrag wird dargestellt, wie der Erarbeitungsprozess abläuft, welcher Mehrwert für die praktische Naturschutzarbeit daraus resultiert und welche zentrale Rolle den Artenkennerinnen und Artenkennern im Erarbeitungsprozess zukommt.

 

13.50 – 14.10 Uhr

Lebensraum für Wiesel und Co. – Aufwertungsmassnahmen und Monitoring im Kanton Uri
Fabian Haas, WWF Uri

Hermelin © Albert Heeb

Die zunehmend strukturarmen Kulturlandflächen bieten vielen Tier- und Pflanzenarten keinen passenden Lebensraum mehr. Mit geeigneten Strukturen für Wiesel und Co. kann in den Kulturlandschaften wieder ein reiches Netz von Lebensräumen entstehen. Das dient nicht nur den beiden Wieselarten – Hermelin und Mauswiesel –, sondern auch einer Vielzahl von anderen Tier- und Pflanzenarten. Der WWF setzt deshalb im Kanton Uri ein Förderprojekt für die zwei Wieselarten um. Dies beinhaltet neben konkreten Lebensraumaufwertungsmassnahmen auch Öffentlichkeitsarbeit und ein Monitoring.

 

14.10 – 14.30 Uhr

Glühwürmchen sind Botschafter!
Thomas Röösli, carabus Naturschutzbüro

Grosses Glühwürmchen © Patrick Steinmann

Das magische Leuchten der Glühwürmchen vermag viele Leute zu verzaubern. Entsprechend eignen sie sich besonders gut als Botschafter für mehr Natur- und Insektenschutz. Noch vor wenigen Jahrzehnten war das Grosse Glühwürmchen überall häufig. Die intensive Landnutzung und Zersiedelung, insbesondere auch die Lichtverschmutzung, haben der Art jedoch stark zugesetzt. Um Schutz- und Fördermassnahmen zu entwickeln, ist es unverzichtbar, deren aktuelle Verbreitung zu kennen. Damit eröffnet sich gerade für Naturschutzvereine ein attraktives Betätigungsfeld. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, wie mit einfachen Mitteln die Verbreitung des Grossen Glühwürmchens festgestellt werden kann. Der Autor erzählt aus eigenen Feldstudien und gibt Hinweise, wo und mit welchen Methoden Glühwürmchen gefunden werden können.

 

14.30 – 14.50 Uhr

Durch Trockenstress beeinträchtigte Wälder für die Biodiversität sichern
Peter Lakerveld, Schweizerische Vogelwarte Sempach

Alpenbock © Stefan Werner

Trockene Sommer aufgrund des Klimawandels hinterlassen in den Wäldern der Schweiz ihre Spuren: Viele Bäume haben lichte Kronen und sterben ab. So dramatisch und problematisch diese Entwicklungen auch sind, stellen sie doch auch eine Chance dar. Aus Sicht der Biodiversität sind diese Flächen nämlich für einige Jahre sehr wertvoll, weil unterschiedliche Vegetationsformen entstehen und Totholz vielen gefährdeten Arten Lebensraum bietet. Das Projekt «Trockenstress als Chance» der Vogelwarte strebt darum an, absterbende Waldflächen für eine bestimmte Zeit der Natur zu überlassen. Nach den positiven Erfahrungen der Startphase im Pilotkanton Basel-Landschaft wird das Projekt ab diesem Jahr auf den Kanton Luzern ausgeweitet.

 

14.50 – 15.30 Uhr

Pause

 

15.30 – 15.50 Uhr

Naturbeobachtungen machen Spass
Peter Knaus, BirdLife Luzern

Rotkehlchen © Guido Huser

Vögel sind attraktive Botschafter der Biodiversität und eignen sich übers ganze Jahr für Anlässe. In der kalten Jahreszeit sind sie zudem wegen des fehlenden Laubs einfacher zu entdecken. Dann halten sich auch viele Waldvögel gerne in Siedlungen auf. Die Aktion «Stunde der Wintervögel» verbindet all dies und animiert die Bevölkerung, die Vielfalt vor der eigenen Haustüre zu entdecken. Seit vier Jahren führt BirdLife Luzern diese Zählaktion jeweils Anfang Januar durch. Das Wichtigste dabei ist, dass möglichst viele Leute mitmachen. Denn: Vögel beobachten macht Spass, und viele Vögel in der Umgebung machen Menschen glücklicher. Das Ziel der Aktion ist eine Sensibilisierung und eine Bewusstseinsbildung für die Vielfalt, die rund ums Haus, im Garten, im Quartier oder im Park anzutreffen ist. Die Stunde der Wintervögel wird auch in Deutschland, Österreich, Tschechien sowie ab 2024 in weiteren Ländern durchgeführt.

 

15.50 – 16.10 Uhr

Sprechen wir doch mal über Geld
Ann Walter, BirdLife Schweiz

Kaisermantel © Albert Krebs

Naturschutzarbeit ist in aller Regel ressourcenlimitiert – entweder fehlt es an Arbeitskraft oder am Geld, in der Regel an beidem, nicht aber an wichtigen Projekten. Dabei gibt es je nach Art und Grösse der Aufgaben Finanzquellen, die wir uns erschliessen können. Ein Projektbeschrieb, der auf die zentralen Fragen möglicher Geldgeber passende Antworten bereithält, öffnet Türen. Gut zu wissen also, was zwingend in einen Projektbeschrieb gehört und wie man zielgruppengerecht seinen Finanzbedarf kommuniziert.

 

16.10 – 16.30 Uhr

Das Naturlehrgebiet als Modell für Umweltbildung
Dominik Henseler, Naturlehrgebiet Buchwald

Naturbeobachtungen © Steffi Pfefferli

Ein Blick aus dem Fenster zeigt uns, Umweltbildung ist wichtiger denn je. Das Team des Naturlehrgebiets setzt sich seit über 50 Jahren mit Sensibilisierungsarbeit und Umweltbildung dafür ein, dass die Faszination für die Natur geweckt und der Wert der Lebensvielfalt erkannt wird. Viele tausend Schülerinnen und Schüler lernen an diesem ausserschulischen Lernort didaktisch fundiert Pflanzen, Tiere und Lebensräume kennen. Nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Neugier, Freude und Ehrfurcht soll geweckt werden. Weiter schafft das Gebiet auch durch die Nutzung als Naherholungsort einen Bezug zur Natur. Von der nötigen Pflege profitieren Tiere und Pflanzen. Ein Blick hinter das Modell Naturlehrgebiet soll Einsicht schaffen und zur Nachahmung motivieren.

 

16.30 – 16.50 Uhr

Umweltberatung Luzern: vom Bauwagen via fensterlosen «Bunker» zur professionellen
Dienstleisterin für den ganzen Kanton

Malu Kieffer, Umweltberatung Luzern

Stieglitz © Andreas Trepte

Die Umweltberatung Luzern, vielen noch unter dem Begriff «öko-forum» bekannt, hat eine spannende Geschichte. Sie wurde 1987 als offizielle städtische Umweltberatung gegründet. Seit 2001 stehen unsere Dienstleistungen kostenlos für das gesamte Kantonsgebiet zur Verfügung. Der Beitrag gibt einen Einblick in die vielschichtige Beratungstätigkeit und zeigt, welche spannenden Aufgaben daneben noch wahrgenommen werden. Dazu gehören Aufbau und Pflege der Webseite, das Veranstaltungsprogramm mit Energie- und Naturanlässen, die Ausleihe von Geräten, die Umweltbibliothek und auch unterschiedlichste Kommunikationsaufgaben. Seit kurzem existiert auch die Plattform «Freiwilligeneinsätze», die direkt durch Organisationen genutzt werden kann.

 

16.50 – 17.00 Uhr

Fazit und Abschluss der Tagung
Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte Sempach

 

Ab 17.00 Uhr

Apéro mit biodiversen Häppchen

 

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3. Zentralschweizer Naturtagung

Manchmal fehlen die Ideen für ein ökologisches Aufwertungsprojekt oder die Kenntnisse, wie eine Vision umgesetzt wird. Oder die Kontakte zu Menschen fehlen, die mithelfen können. An der Zentralschweizer Naturtagung sollen erfolgreiche Projekte allen Interessierten vorgestellt, Wissen geteilt und Kontakte gepflegt werden. In kurzen Beiträgen werden laufende Projekte im Natur- und Landschaftsschutz vorgestellt. Den Schwerpunkt dieses Jahr bildeten Themen rund um Renaturierung und Artenförderung.

Die 3. Zentralschweizer Naturtagung fand am Samstag, 29. Oktober 2022 von 13 bis 17 Uhr an der Vogelwarte Sempach statt, und zwar im roten Forschungsgebäude (Seerose 1, Saal Aquila).

Am selben Vormittag war zudem die Bibliothek der Vogelwarte für Interessierte von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

Das Braunkehlchen hat bei uns nur dort eine Zukunft, wo Heuwiesen grossflächig erst nach der Brutzeit gemäht werden. © Marcel Burkhardt

Veranstaltungspartner

 

Finanzielle Unterstützung

Wir danken folgenden Institutionen für die Unterstützung der 3. Zentralschweizer Naturtagung:

 

 

Medienmitteilungen 2022

28. Dezember 2022: «Volkszählung» der Vögel in Parks und Gärten. Medienmitteilung zur «Stunde der Wintervögel» vom 5. bis 8. Januar 2023

Das Rotkehlchen ist im Winter in Gärten und Parks gut zu beobachten. Die meisten Rotkehlchen im Winter sind Gäste aus dem Norden, nur wenige Vögel bleiben das ganze Jahr in der Schweiz. (Foto: © Fritz Sigg)
Vögel müssen im Winter nicht gefüttert werden. Wenn dennoch gefüttert wird, sind einige Regeln zu beachten. So sollen die Vögel nicht ins Futter sitzen können, um keine Krankheiten zu übertragen. (Foto Blaumeise: © Kiril Gruev)
Bei der «Stunde der Wintervögel» kann man die Vögel mit den Kindern oder Enkelkindern auch vom Wohnzimmer aus im Garten beobachten. (Foto: © Peter Knaus)

30. Oktober 2022: Naturtagung: gemeinsam für eine vielfältige Zentralschweiz. Medienmitteilung zur 3. Zentralschweizer Naturtagung

An den GEO-Tagen der Natur wurden in sechs alten Kirschbäumen in Knutwil Ausfluglöcher des in der Schweiz gefährdeten Bunten Kirschbaum-Prachtkäfers entdeckt. (Foto: © Jürgen Mangelsdorf)
Angeregte Gespräche unter den Teilnehmenden der 3. Zentralschweizer Naturtagung. (Foto: © BirdLife Luzern)
Angeregte Gespräche unter den Teilnehmenden der 3. Zentralschweizer Naturtagung. (Foto: © BirdLife Luzern)

13. Oktober 2022: Wann haben Sie letztmals einen Kuckuck rufen gehört? Medienmitteilung zur 3. Zentralschweizer Naturtagung am 29. Oktober 2022

Im Surseer Venedig hat der gefährdete Fadenmolch die grösste Population der Schweiz. Der Bestand wäre erloschen, wenn das Gebiet wie geplant überbaut worden wäre. (Foto: © Gilles San Martin)
Neben Referaten und Wissenstransfer sind angeregte Gespräche unter den Teilnehmenden ein wichtiger Teil der Zentralschweizer Naturtagung. (Foto: © BirdLife Luzern)

9. Januar 2022: Rekordbeteiligung bei der «Volkszählung» der Vögel. Medienmitteilung zu den Ergebnissen der «Stunde der Wintervögel» vom 7. bis 9. Januar 2022

Der Haussperling ist nach wie vor der häufigste Wintervogel, wie die dritte Ausgabe der «Stunde der Wintervögel» zeigte. (Foto © Fritz Sigg)
Die Kohlmeise ist der am weitesten verbreitete Wintervogel und hat sich wie andere Meisen vom Tief 2021 erholt. (Foto © Stefan Wassmer)

«Bördleif»-Vogelrally 2022

5. «Bördleif»-Vogelrally: erstmals im Schnee

Die Kinder-«Bördleif»-Vogelrally 2022 fand zum fünften Mal und erstmals im Schnee statt. Damit sich doch einige Vögel zeigten, wurde der Anlass spontan auf Sonntag, 3. April 2022 verschoben. Das Ziel des Anlasses ist, dass Kinderteams so viele Vogelarten in drei Stunden aufspüren wie möglich und Spass am Beobachten der Natur haben.

Gut eingepackt und mit viel Motivation gingen die drei Kinderteams am Rotsee auf die Pirsch. Erfreut hat die Kinder insbesondere die Beobachtung eines Knäkenten-Paars, von Löffelenten und von vorbeifliegenden Weissstörchen. Auch ein Gimpel zeigte sich in seiner Pracht. Alle Teams zusammen beobachteten insgesamt 41 Vogelarten. Stolz berichteten sie von ihren Erlebnissen an der Abschlussveranstaltung und Preisverleihung in der Rotseebadi.

Nach der fünften Kinder-«Bördleif»-Vogelrally strahlten alle Teilnehmenden trotz des Schnees. Foto: © Nathalie Mil
Drei Teams der «BirdLife Jungvögu» waren dabei, der Jugendgruppe von BirdLife Luzern. Foto: © Nathalie Mil
Jeder Vogel am Rotsee wurde zu bestimmen versucht. Foto: © Nathalie Mil

Artenliste

  1. Amsel
  2. Bachstelze
  3. Blässhuhn
  4. Blaumeise
  5. Buchfink
  6. Buntspecht
  7. Dohle
  8. Elster
  9. Gänsesäger
  10. Gartenbaumläufer
  11. Gimpel
  12. Graureiher
  13. Grünspecht
  14. Haubentaucher
  15. Hausrotschwanz
  16. Haussperling
  17. Kleiber
  18. Knäkente
  19. Kohlmeise
  20. Kolbenente
  21. Kormoran
  22. Lachmöwe
  23. Löffelente
  24. Mäusebussard
  25. Mittelmeermöwe
  26. Mönchsgrasmücke
  27. Rabenkrähe
  28. Rauchschwalbe
  29. Reiherente
  30. Ringeltaube
  31. Rotkehlchen
  32. Rotmilan
  33. Schwarzmilan
  34. Star
  35. Stieglitz
  36. Stockente
  37. Strassentaube
  38. Tafelente
  39. Weissstorch
  40. Zaunkönig
  41. Zilzalp

Die Preise für die Kinderteams wurden von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach gesponsert.

Übrigens: Das Datum der sechsten«Bördleif»-Vogelrally steht fest: Der Samstag, 1. April 2023 sollte schon jetzt fest reserviert werden!

Medienmitteilungen 2021

29. Dezember 2021: «Volkszählung» der Vögel in Parks und Gärten. Medienmitteilung zur «Stunde der Wintervögel» vom 7. bis 9. Januar 2022

Das Rotkehlchen lässt sich im Winter in Gärten und Parks bestens beobachten. Die meisten Rotkehlchen im Winter sind Gäste aus dem Norden, nur wenige Vögel leben ganzjährig in der Schweiz. (Foto: © Frank Vassen)
Vögel müssen im Winter nicht gefüttert werden. Wenn dennoch gefüttert wird, gilt es ein paar Dinge zu beachten. Selbst gemachte Meisenringe und -knödel sowie Futtersäulen eignen sich gut zur Fütterung. Die Vögel können nicht ins Futter sitzen und damit werden keine Krankheiten übertragen. (Foto: Blaumeise © Pixabay)

2. Dezember 2021: Seerundweg in heutiger Form nicht naturschutzkonform. Gemeinsame Medienmitteilung zum Rundweg Baldeggersee der Umweltverbände BirdLife, Pro Natura und WWF.

1. November 2021: Naturtagung: sich vernetzen für eine vielfältige, lebendige Zentralschweiz. Medienmitteilung zur 2. Zentralschweizer Naturtagung.

Die Karpfenteiche sind sowohl Naturförderung als auch wertvolle Naherholungsgebiete und tragen zur regionalen Wertschöpfung bei. (Foto: © Manfred Steffen)
Angeregte Gespräche unter den Teilnehmenden der 2. Zentralschweizer Naturtagung. (Foto: © BirdLife Luzern)

11. März 2021: Luzern verweigert dringende Schritte für die Umwelt. Medienmitteilung zur Rückweisung der Aufsichtsbeschwerde der Umweltverbände BirdLife, Pro Natura, WWF und Ärzte für Umweltschutz durch die Luzerner Regierung.

Seit Jahrzehnten sind die Ammoniak- und Phosphor-Emissionen im Kanton Luzern zu hoch. Die Verantwortlichen handeln zögerlich, Ziele werden nicht erreicht. (Foto: © Pxhere)

10. Januar 2021: Hunderte Teilnehmende zählen über 8400 Wintervögel. Medienmitteilung zur zweiten «Stunde der Wintervögel» vom 8.–10. Januar 2021

Wiederum war der Haussperling der häufigste Wintervogel, wie sich bei der zweiten «Stunde der Wintervögel» zeigte. (Foto © Pixabay)
Bei der «Stunde der Wintervögel» kann man die Vögel bequem auch vom Wohnzimmer aus im Garten beobachten. (Foto © Peter Knaus)

3. Zentralschweizer Naturtagung

Referentinnen und Referenten

Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte Sempach

Leiter Stab
Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

 

Ruedi Wüst-Graf

Ehrenmitglied des Ornithologischen Vereins Region Sursee, eigenes Ökobüro, Tierpräparator
Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

 

Silva Lanfranchi, Obwalden Tourismus

Rangerin am Glaubenberg
Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

 

Heidi Vogler und Matthias Merki, Dienststelle Landwirtschaft und Wald lawa, Kanton Luzern

Fachmitarbeiterin Landschaft und Wildhüterin
Fachbearbeiter Arten und Lebensräume
Kontakt H. Vogler, Kontakt M. Merki
Vortrag als PDF

 

 

Pierre Mollet, Schweizerische Vogelwarte Sempach

Mitarbeiter Ressort Lebensraum Wald und Artenförderung Vögel, Spezialist für Raufusshühner, Waldschnepfe und Wald
Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

 

Simon Hohl, Schweizerische Vogelwarte Sempach

Mitarbeiter Ressort Lebensraum Kulturland und Artenförderung Vögel, Spezialist für Kiebitz und Braunkehlchen
Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

 

André Ducry, BirdLife Schweiz

Wissenschaftlicher Mitarbeiter Artenförderung
Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

 

Elisabeth Danner, Regionalstelle Info Flora Zentralschweiz, Natur-Museum Luzern

Verantwortliche für das Botaniker*innen-Netzwerk, Konservatorin Botanik
Kontakt
Vortrag als PDF

 

 

Roman Graf

Ehrenpräsident von BirdLife Luzern
Kontakt
Vortrag als PDF

3. Zentralschweizer Naturtagung

Programm

Ab 12.00 Uhr

Kaffee und Kuchen
Büchertisch und Informationen über Vögel sowie Naturförderung und -schutz
Von 9 bis 13 Uhr ist zudem die Bibliothek der Vogelwarte geöffnet

13.00 – 13.10 Uhr

Begrüssung
Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte Sempach

13.10 – 13.50 Uhr

Das Surseer Venedig, ein Feuchtgebiet dem Untergang geweiht und wieder auferstanden – Naturschutz auf Vereinsebene
Ruedi Wüst-Graf, Ehrenmitglied Ornithologischer Verein Region Sursee

© Frank Vassen

Im nördlich der Stadt Sursee gelegenen Venedig brüteten noch bis in die Fünfzigerjahre Kiebitze. Dann folgte der «Fortschritt» und mit ihm eine tiefer gelegte Suhre, eine das Gebiet in zwei Teile schneidende Autobahn und eine fast alles «überwuchernde» Industriezone. So blieb vom grossen Feuchtgebiet nur eine verbuschte Restparzelle übrig. Aus diesen wenigen Aren Land entstand in vielen kleinen Schritten das heutige Naturschutzgebiet Venedig, ein Hotspot der Biodiversität. An diesem Beispiel wird aufgezeigt, dass durch Vereinsarbeit weit mehr erreicht werden kann als allgemein angenommen. Gemeinsam ein Ziel verfolgen und trotz Rückschlägen weitermachen und ab und zu kleine Erfolge verbuchen: Das ist das Rezept. Weitere und ebenso wichtige Ingredienzien sind Optimismus, Kreativität und – besonders wichtig – eine grosse Begeisterung für unsere Natur.

13.50 – 14.10 Uhr

Rangerdienst am Glaubenberg – Gleichgewicht zwischen Naturschutz und Nutzung
Silva Lanfranchi, Obwalden Tourismus

© Stefan Werner

Der Druck auf die Moorlandschaft Glaubenberg hat im letzten Jahrzehnt, wie in fast allen Moorgebieten, u.a. durch landwirtschaftliche und touristische Nutzung stark zugenommen. Da die Hoch- und Flachmoore sowie die Tier- und Pflanzenarten sehr empfindlich auf Störungen und Schäden reagieren, wurde im Herbst 2020 ein Rangerdienst eingeführt. Dieser deckt die knapp 90 km2 der Obwaldner Moorlandschaft ab. Dessen Ziel ist die Sensibilisierung der Akteure vor Ort sowie der Besucherinnen und Besucher. Die Aufgaben umfassen auch Exkursionen für Interessierte und die Kontrolle der Einhaltung der Vorschriften. Mein Ziel ist es Synergien zu schaffen und zu nutzen, damit für Mensch und Landschaft das optimale Gleichgewicht geschaffen werden kann.

14.10 – 14.30 Uhr

Wildtierkorridore im Kanton Luzern
Heidi Vogler und Matthias Merki, Dienststelle Landwirtschaft und Wald lawa, Kanton Luzern

© Tobias Nordhausen

Rothirsche, Wildschweine, Luchse usw. finden in unserer Kulturlandschaft geeignete Lebensräume. Viele sind jedoch zerschnitten, beispielsweise von Strassen, Zäunen und Siedlungen. Für Wildtiere ist es überlebenswichtig, sich zwischen verschiedenen Gebieten bewegen zu können. Die 26 Wildtierkorridore des Kantons Luzern liegen auf den sogenannten Wildtier-Wanderachsen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der ökologischen Infrastruktur. Es wird aufgezeigt, wie die Wildtierkorridore räumlich gesichert werden, wie unterbrochene Wildtierkorridore wieder funktional werden, ob sich bereits erste Erfolge zeigen und wie sich Interessierte konkret für die Funktionalität der Wildtierkorridore einsetzen können.

14.30 – 14.50 Uhr

Genetische Fingerabdrücke zeigen die Vernetzung der Schwyzer Auerhuhnvorkommen
Pierre Mollet, Schweizerische Vogelwarte Sempach

© Stefan Wassmer

Das Auerhuhn galt bislang als wenig mobile Vogelart. Neuere Studien zeigen aber, dass die Mobilität dieser Art wesentlich grösser ist. Mit einer dieser Studien wollte man im Kanton Schwyz die Populationsgrösse möglichst genau schätzen. Genetische Fingerabdrücke, erstellt aus Kot, ermöglichen die zuverlässige Identifikation und Wiedererkennung einzelner Individuen. Findet man Kot desselben Individuums an verschiedenen Orten, lassen sich räumliche Bewegungen dokumentieren. Die Resultate aus dem Kanton Schwyz zeigen, (a) dass Auerhühner durchaus in der Lage sind, grössere Distanzen zurückzulegen, (b) dass sie das vermutlich wesentlich häufiger tun als früher angenommen, und (c) dass die Auerhuhnvorkommen im Kanton gut vernetzt sind.

14.50 – 15.30 Uhr

Pause

15.30 – 15.50 Uhr

Das Braunkehlchen – ein Wiesenbrüter unter Druck
Simon Hohl, Schweizerische Vogelwarte Sempach

© Michael Gerber

Als typischer Wiesenvogel bewohnt das Braunkehlchen blumenreiche, vielfältige und extensiv genutzte Wiesen. In den zunehmend intensiv genutzten Wiesen werden die Bruten vermäht. Im Mittelland ist der «Wiesenschmätzer» daher heute praktisch verschwunden. Auch in höheren Lagen steigt der Druck. Die Zentralschweiz beherbergt wichtige Brutgebiete für das Braunkehlchen. Es kommt dort stellenweise sogar noch in Tieflagen vor. Im Rahmen des Vortrags werden die wichtigen Brutgebiete der Zentralschweiz vorgestellt. Ein Blick über die Kantonsgrenzen hinaus zeigt, welche grossflächigen Fördermassnahmen es braucht, um Wiesenbrüterbestände zu stärken.

15.50 – 16.10 Uhr

Praktische Förderung der Wiesenbrüter in der Moorlandschaft von Rothenthurm
André Ducry, BirdLife Schweiz

© Frank Vassen

In der Moorlandschaft von Rothenthurm sind Streueflächen und Intensivwiesen ineinander verzahnt. Zur Nestbauzeit im Mai sind die Streueflächen oft strukturarm und für Wiesenbrüter wenig attraktiv. Bauen diese aber ihr Nest auf der falschen Seite des Zauns in den Intensivwiesen, hat die Brut keine Chance, oft auch mit fatalen Folgen für das brütende Weibchen. Zudem werden die Naturschutzflächen immer trockener und nährstoffreicher, was die Verbuschung und Verwaldung begünstigt. Dies hat dazu geführt, dass Lebensraum für Wiesenbrüter verloren ging und deren Populationen stark abnahmen. Seit 2016 hat BirdLife verschiedene Massnahmen umgesetzt, um die Wiesenbrüterbestände zu sichern.

16.10 – 16.30 Uhr

Artenförderung von Gefässpflanzen in der Zentralschweiz
Elisabeth Danner, Regionalstelle Info Flora Zentralschweiz, Natur-Museum Luzern

© Albert Krebs

Was haben Alpen-Mannstreu, Gelbe Wiesenraute und Styx’ Binse gemeinsam? Sie alle sind gefährdete Pflanzenarten, sowohl national als auch in der Zentralschweiz. Die Regionalstelle Info Flora Zentralschweiz setzt sich seit 2020 in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Naturschutzfachstellen für den Erhalt und die Förderung dieser Arten ein. Für sie und andere national prioritäre Gefässpflanzen werden spezifische Förderprojekte entwickelt, von denen einige vorgestellt werden. Die Regionalstelle ist für alle sechs Zentralschweizer Kantone zuständig und wird hälftig von den betreffenden Kantonen und dem Bundesamt für Umwelt BAFU finanziert.

16.30 – 16.50 Uhr

Geo-Tage der Natur in der Zentralschweiz
Roman Graf, Ehrenpräsident BirdLife Luzern

© Richard Portmann

In den vergangenen Jahren wurden in der Zentralschweiz unter dem Patronat der Luzerner Naturschutzverbände BirdLife, Pro Natura und WWF, der Naturforschenden Gesellschaft, des Natur-Museums Luzern und der Schweizerischen Vogelwarte vier «Geo-Tage der Natur» durchgeführt. Durchschnittlich 50 Fauna- und Floraexpertinnen und -experten aus der ganzen Schweiz versuchten dabei jeweils während 24 Stunden, möglichst viele Arten in einem begrenzten Gebiet nachzuweisen. In einem Rahmenprogramm wurden jeweils mehrere Exkursionen angeboten und eine Ausstellung über Biodiversität gestaltet – bei gutem Wetter zogen diese Naturtage sehr viel Publikum an! Im Schnitt wurden pro Anlass rund 1000 Arten gefunden, darunter auch viele seltene, erstmals in der Zentralschweiz nachgewiesene, stark gefährdete und verschollen geglaubte Arten. Die gewonnenen Daten könnten für die Naturschutzarbeit in den Kantonen und Gemeinden sehr nützlich sein. Werden sie auch genutzt?

16.50 – 17.00 Uhr

Fazit und Abschluss der Tagung
Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte Sempach

Ab 17.00 Uhr

Apéro mit biodiversen Häppchen

Programm als PDF

2. Zentralschweizer Naturtagung

Manchmal fehlen die Ideen für ein ökologisches Aufwertungsprojekt oder die Kenntnisse, wie eine Vision umgesetzt wird. Oder die Kontakte zu Menschen fehlen, die mithelfen können. An der Zentralschweizer Naturtagung sollen erfolgreiche Projekte allen Interessierten vorgestellt, Wissen geteilt und Kontakte gepflegt werden. In kurzen Beiträgen werden laufende Projekte im Natur- und Landschaftsschutz vorgestellt. Den Schwerpunkt dieses Jahr bilden die Themen ökologische Infrastruktur und Vernetzung.

Die 2. Zentralschweizer Naturtagung fand am Samstag, 30. Oktober 2021 von 13 bis 17 Uhr an der Vogelwarte Sempach statt, und zwar im roten Forschungsgebäude (Seerose 1, Saal Aquila).

Am selben Vormittag war zudem die Bibliothek der Vogelwarte für Interessierte von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

Schmetterlinge wie der Schwalbenschwanz sind attraktive Botschafter für bunte und vielfältige Lebensräume © Frank Vassen

Wir danken der Schweizerischen Vogelwarte, dass wir für den Anlass erneut die Räumlichkeiten in Sempach nutzen dürfen.

Veranstaltungspartner

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