Kaffee und Kuchen
Büchertisch und Informationen über Vögel sowie Naturförderung und -schutz
Von 9 bis 13 Uhr ist zudem die Bibliothek der Vogelwarte geöffnet
13.00 – 13.10 Uhr
Begrüssung Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte Sempach
13.10 – 13.50 Uhr
Das Surseer Venedig, ein Feuchtgebiet dem Untergang geweiht und wieder auferstanden – Naturschutz auf Vereinsebene Ruedi Wüst-Graf, Ehrenmitglied Ornithologischer Verein Region Sursee
Im nördlich der Stadt Sursee gelegenen Venedig brüteten noch bis in die Fünfzigerjahre Kiebitze. Dann folgte der «Fortschritt» und mit ihm eine tiefer gelegte Suhre, eine das Gebiet in zwei Teile schneidende Autobahn und eine fast alles «überwuchernde» Industriezone. So blieb vom grossen Feuchtgebiet nur eine verbuschte Restparzelle übrig. Aus diesen wenigen Aren Land entstand in vielen kleinen Schritten das heutige Naturschutzgebiet Venedig, ein Hotspot der Biodiversität. An diesem Beispiel wird aufgezeigt, dass durch Vereinsarbeit weit mehr erreicht werden kann als allgemein angenommen. Gemeinsam ein Ziel verfolgen und trotz Rückschlägen weitermachen und ab und zu kleine Erfolge verbuchen: Das ist das Rezept. Weitere und ebenso wichtige Ingredienzien sind Optimismus, Kreativität und – besonders wichtig – eine grosse Begeisterung für unsere Natur.
13.50 – 14.10 Uhr
Rangerdienst am Glaubenberg – Gleichgewicht zwischen Naturschutz und Nutzung Silva Lanfranchi, Obwalden Tourismus
Der Druck auf die Moorlandschaft Glaubenberg hat im letzten Jahrzehnt, wie in fast allen Moorgebieten, u.a. durch landwirtschaftliche und touristische Nutzung stark zugenommen. Da die Hoch- und Flachmoore sowie die Tier- und Pflanzenarten sehr empfindlich auf Störungen und Schäden reagieren, wurde im Herbst 2020 ein Rangerdienst eingeführt. Dieser deckt die knapp 90 km2 der Obwaldner Moorlandschaft ab. Dessen Ziel ist die Sensibilisierung der Akteure vor Ort sowie der Besucherinnen und Besucher. Die Aufgaben umfassen auch Exkursionen für Interessierte und die Kontrolle der Einhaltung der Vorschriften. Mein Ziel ist es Synergien zu schaffen und zu nutzen, damit für Mensch und Landschaft das optimale Gleichgewicht geschaffen werden kann.
14.10 – 14.30 Uhr
Wildtierkorridore im Kanton Luzern Heidi Vogler und Matthias Merki, Dienststelle Landwirtschaft und Wald lawa, Kanton Luzern
Rothirsche, Wildschweine, Luchse usw. finden in unserer Kulturlandschaft geeignete Lebensräume. Viele sind jedoch zerschnitten, beispielsweise von Strassen, Zäunen und Siedlungen. Für Wildtiere ist es überlebenswichtig, sich zwischen verschiedenen Gebieten bewegen zu können. Die 26 Wildtierkorridore des Kantons Luzern liegen auf den sogenannten Wildtier-Wanderachsen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der ökologischen Infrastruktur. Es wird aufgezeigt, wie die Wildtierkorridore räumlich gesichert werden, wie unterbrochene Wildtierkorridore wieder funktional werden, ob sich bereits erste Erfolge zeigen und wie sich Interessierte konkret für die Funktionalität der Wildtierkorridore einsetzen können.
14.30 – 14.50 Uhr
Genetische Fingerabdrücke zeigen die Vernetzung der Schwyzer Auerhuhnvorkommen Pierre Mollet, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Das Auerhuhn galt bislang als wenig mobile Vogelart. Neuere Studien zeigen aber, dass die Mobilität dieser Art wesentlich grösser ist. Mit einer dieser Studien wollte man im Kanton Schwyz die Populationsgrösse möglichst genau schätzen. Genetische Fingerabdrücke, erstellt aus Kot, ermöglichen die zuverlässige Identifikation und Wiedererkennung einzelner Individuen. Findet man Kot desselben Individuums an verschiedenen Orten, lassen sich räumliche Bewegungen dokumentieren. Die Resultate aus dem Kanton Schwyz zeigen, (a) dass Auerhühner durchaus in der Lage sind, grössere Distanzen zurückzulegen, (b) dass sie das vermutlich wesentlich häufiger tun als früher angenommen, und (c) dass die Auerhuhnvorkommen im Kanton gut vernetzt sind.
14.50 – 15.30 Uhr
Pause
15.30 – 15.50 Uhr
Das Braunkehlchen – ein Wiesenbrüter unter Druck Simon Hohl, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Als typischer Wiesenvogel bewohnt das Braunkehlchen blumenreiche, vielfältige und extensiv genutzte Wiesen. In den zunehmend intensiv genutzten Wiesen werden die Bruten vermäht. Im Mittelland ist der «Wiesenschmätzer» daher heute praktisch verschwunden. Auch in höheren Lagen steigt der Druck. Die Zentralschweiz beherbergt wichtige Brutgebiete für das Braunkehlchen. Es kommt dort stellenweise sogar noch in Tieflagen vor. Im Rahmen des Vortrags werden die wichtigen Brutgebiete der Zentralschweiz vorgestellt. Ein Blick über die Kantonsgrenzen hinaus zeigt, welche grossflächigen Fördermassnahmen es braucht, um Wiesenbrüterbestände zu stärken.
15.50 – 16.10 Uhr
Praktische Förderung der Wiesenbrüter in der Moorlandschaft von Rothenthurm André Ducry, BirdLife Schweiz
In der Moorlandschaft von Rothenthurm sind Streueflächen und Intensivwiesen ineinander verzahnt. Zur Nestbauzeit im Mai sind die Streueflächen oft strukturarm und für Wiesenbrüter wenig attraktiv. Bauen diese aber ihr Nest auf der falschen Seite des Zauns in den Intensivwiesen, hat die Brut keine Chance, oft auch mit fatalen Folgen für das brütende Weibchen. Zudem werden die Naturschutzflächen immer trockener und nährstoffreicher, was die Verbuschung und Verwaldung begünstigt. Dies hat dazu geführt, dass Lebensraum für Wiesenbrüter verloren ging und deren Populationen stark abnahmen. Seit 2016 hat BirdLife verschiedene Massnahmen umgesetzt, um die Wiesenbrüterbestände zu sichern.
16.10 – 16.30 Uhr
Artenförderung von Gefässpflanzen in der Zentralschweiz Elisabeth Danner, Regionalstelle Info Flora Zentralschweiz, Natur-Museum Luzern
Was haben Alpen-Mannstreu, Gelbe Wiesenraute und Styx’ Binse gemeinsam? Sie alle sind gefährdete Pflanzenarten, sowohl national als auch in der Zentralschweiz. Die Regionalstelle Info Flora Zentralschweiz setzt sich seit 2020 in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Naturschutzfachstellen für den Erhalt und die Förderung dieser Arten ein. Für sie und andere national prioritäre Gefässpflanzen werden spezifische Förderprojekte entwickelt, von denen einige vorgestellt werden. Die Regionalstelle ist für alle sechs Zentralschweizer Kantone zuständig und wird hälftig von den betreffenden Kantonen und dem Bundesamt für Umwelt BAFU finanziert.
16.30 – 16.50 Uhr
Geo-Tage der Natur in der Zentralschweiz Roman Graf, Ehrenpräsident BirdLife Luzern
In den vergangenen Jahren wurden in der Zentralschweiz unter dem Patronat der Luzerner Naturschutzverbände BirdLife, Pro Natura und WWF, der Naturforschenden Gesellschaft, des Natur-Museums Luzern und der Schweizerischen Vogelwarte vier «Geo-Tage der Natur» durchgeführt. Durchschnittlich 50 Fauna- und Floraexpertinnen und -experten aus der ganzen Schweiz versuchten dabei jeweils während 24 Stunden, möglichst viele Arten in einem begrenzten Gebiet nachzuweisen. In einem Rahmenprogramm wurden jeweils mehrere Exkursionen angeboten und eine Ausstellung über Biodiversität gestaltet – bei gutem Wetter zogen diese Naturtage sehr viel Publikum an! Im Schnitt wurden pro Anlass rund 1000 Arten gefunden, darunter auch viele seltene, erstmals in der Zentralschweiz nachgewiesene, stark gefährdete und verschollen geglaubte Arten. Die gewonnenen Daten könnten für die Naturschutzarbeit in den Kantonen und Gemeinden sehr nützlich sein. Werden sie auch genutzt?
16.50 – 17.00 Uhr
Fazit und Abschluss der Tagung Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Manchmal fehlen die Ideen für ein ökologisches Aufwertungsprojekt oder die Kenntnisse, wie eine Vision umgesetzt wird. Oder die Kontakte zu Menschen fehlen, die mithelfen können. An der Zentralschweizer Naturtagung sollen erfolgreiche Projekte allen Interessierten vorgestellt, Wissen geteilt und Kontakte gepflegt werden. In kurzen Beiträgen werden laufende Projekte im Natur- und Landschaftsschutz vorgestellt. Den Schwerpunkt dieses Jahr bilden die Themen ökologische Infrastruktur und Vernetzung.
Die 2. Zentralschweizer Naturtagung fand am Samstag, 30. Oktober 2021 von 13 bis 17 Uhr an der Vogelwarte Sempach statt, und zwar im roten Forschungsgebäude (Seerose 1, Saal Aquila).
Am selben Vormittag war zudem die Bibliothek der Vogelwarte für Interessierte von 9 bis 13 Uhr geöffnet.
Manfred Steffen, Präsident Verein Lebendiges Rottal und Vorstandsmitglied Verein Karpfen pur Natur
Dipl. Naturwissenschaftler ETH, Feldbiologe
Selbststständig, eigenes Ökobüro. Tätigkeit im Bereich praktischer Natur- und Landschaftsschutz: Inventare, Erfolgskontrollen, Schutz- und Pflegekonzepte, Lebensraumaufwertung und -neuschaffung für Artenförderung, Beratung Vernetzungsprojekte. Besonderes Interesse an historischen Landschaftsnutzungen und möglichen Weiterentwicklungen, Naturbeobachtung und -fotografie, Zeichnen und Malen.
Peter Ulmann, Abteilung Natur, Jagd und Fischerei, Dienststelle Landwirtschaft und Wald, Kanton Luzern
Dr. sc. nat. ETH, Biologe
Studienschwerpunkt und akademische Tätigkeit im Bereich der Fliessgewässer-Fischökologie. Selbstständige Tätigkeit mit Büro für Gewässerökologie. 1999 bis 2011 Leiter Amt für Fischerei und Jagd des Kantons Zug. 2012 bis 2015 Co-Leiter Amt für Wald und Wild des Kantons Zug. Seit 2016 Lawa-Abteilungsleiter Natur, Jagd und Fischerei.
Hubert Schürmann, Landwirt (selbstständiger Betriebsleiter) und Mitarbeiter Schweizerische Vogelwarte Sempach
Landwirt, Agrokaufmann und Wirtschaftsingenieur
Seit 15 Jahren bin ich selbstständiger Betriebsleiter eines Ackerbaubetriebs im Nebenerwerb mit den Betriebszweigen Mais, Dinkel, Raps, Weizen und einem hohen Anteil an Biodiversität QII (Buntbrache, Hochstammbäume, Blühstreifen, Blumenwiesen, Hecken). Seit März 2021 arbeite ich als Projektleiter im Bereich Landwirtschaft bei der Schweizerischen Vogelwarte Sempach mit dem Fokus, entsprechende Forschungsresultate in der landwirtschaftlichen Praxis umzusetzen.
Silvana Dober, sorbus, und
Alex Theiler, Theiler Landschaft GmbH
Landschaftsarchitekten
Wir setzen uns bei unseren Mandaten intensiv mit der Gehölzpflanzung auseinander. Wir sehen, wie eine gute Bestockung viel Wissen und gutes Pflanzmaterial voraussetzt, um eine gute Qualität zu erreichen. In der Freizeit interessiert uns die Verbreitung der Baum- und Straucharten in der Innerschweiz.
Als Landschaftsgärtnerin und Umweltingenieurin faszinieren mich vor allem die komplexen Zusammenhänge der Natur. Mit meiner Tätigkeit als Projektleiterin in einem Gewässerprojekt beschäftige ich mich mit einem Thema, das unterschiedlichste Begehrlichkeiten weckt. Dabei sehe ich mich in der Rolle die Interessen jener zu vertreten, die nicht die Möglichkeit haben, sich selber Gehör zu verschaffen.
Seit Kindsbeinen im Naturschutz tätig, da der Vater schon Vogelschutzobmann war. Parallel zum Studium Start der Arbeiten bei BirdLife Schweiz, dort mittlerweile stv. Geschäftsführerin und zuständig für Wald, Siedlungsraum, Rechtsfragen, Besucherlenkung/Störungen etc. Sektionspräsidentin in Dietikon und Präsidentin der Ala-Reservatskommission.
Christian Schano, Schweizerische Vogelwarte Sempach
MSc Zoologie
Ursprünglich aus Wien, wohne ich seit 2018 in Luzern, um in meiner Doktorarbeit mehr über die Brutbiologie und die Populationsdynamik des Schneesperlings herauszufinden. Die Schwerpunkte meiner Arbeit liegen vor allem in der Untersuchung des Bruterfolgs. Abseits der Brutsaison beringe ich Schneesperlinge an Futterstellen.
Kaffee und Kuchen
Büchertisch und Informationen über Vögel sowie Naturförderung und -schutz
Von 9 bis 13 Uhr ist zudem die Bibliothek der Vogelwarte geöffnet
13.00 – 13.10 Uhr
Begrüssung Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Teichperlenkette: Wie schaffen wir gemeinsam erfolgreich und motiviert ökologische Infrastruktur? Manfred Steffen, Präsident Verein Lebendiges Rottal und Vorstandsmitglied Verein Karpfen pur Natur
Von den Teichanlagen der Zisterziensermönche sowie den grossflächigen Feuchtgebieten wie Wässermatten, Mooren und Pfeifengraswiesen ist heute rund um Pfaffnau nur noch ein Flickenteppich geblieben. Mit dem Projekt «Teichperlenkette» werden auf verschiedenen Ebenen Impulse zur regionalen und landschaftlichen Entwicklung gegeben. Tragende Säulen des Projekts sind Artenförderung, Landschaftsentwicklung, Naturerlebnis, Bildung und Wertschöpfung. Wie schaffen wir es Impulse zu setzen, damit geschaffene Lebensräume erhalten bleiben, sich entwickeln und damit Ökosystemdienstleistungen erbringen können? Welche Aspekte machen grossräumige Förderprojekte möglich und erfolgreich? Ausgehend von diesem Projekt des Vereins «Karpfen pur Natur» werden Themen beleuchtet, die motivieren sollen im Grossen zu denken, im Kleinen unermüdlich dran zu blieben und so Wertvolles für eine ökologische Infrastruktur beizutragen.
Puzzleteile zum Auf- und Ausbau der ökologischen Infrastruktur im Kanton Luzern Peter Ulmann, Abteilung Natur, Jagd und Fischerei, Dienststelle Landwirtschaft und Wald, Kanton Luzern
Der Auf- und Ausbau der Ökologischen Infrastruktur von der Ist- zur Soll-Situation läuft auf verschiedenen Themen und in ganz unterschiedlichen Massstäben. Die Aufgabe gleicht einem Puzzle, das als Generationenaufgabe Stück für Stück zusammengefügt werden muss, um Vielfalt und Ökosystemleistungen bestmöglich zu wahren. Es werden verschiedene Bausteine wie Kleintierdurchlässe, Gewässerräume, Wildtierkorridore, Moorrevitalisierungen, Siedlungsgrünräume, Wildrückzugsräume oder Waldnaturschutzgebiete als Aufgabenfelder des Kantons beleuchtet und am Beispiel der Wildtierkorridore vertieft.
14.10 – 14.30 Uhr
Hecken ökologisch aufwerten – einem Lebensraum aktiv zu Aufschwung verhelfen Hubert Schürmann, Landwirt (selbstständiger Betriebsleiter) und Schweizerische Vogelwarte Sempach
Hecken sind landschaftsprägend und haben vielfältige Funktionen: Sie vernetzen ökologische Elemente und bieten wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere. In der Zentralschweiz besteht ein grosses Potenzial, bestehende Hecken ökologisch aufzuwerten. Gezielte Ergänzungspflanzungen, selektive Pflegemassnahmen oder die Erstellung von Kleinstrukturen werten sie auf. Freiwillige und Naturschutzorganisationen können mit Information und Engagement wichtige Unterstützung leisten, um Hecken zu Aufschwung zu verhelfen. Wie können entsprechende Projekte finanziert, kommuniziert und erfolgreich umgesetzt werden? Das «Heckenprojekt Goldammer», das aus privater Initiative umgesetzt wurde, zeigt Erfolgsfaktoren und Herausforderungen auf.
sorbus – eine Möglichkeit der regionalen Gehölzvermehrung Silvana Dober, sorbus, und Alex Theiler, Theiler Landschaft GmbH
Sorbus ist eine Baumschule, die vorwiegend Sträucher vermehrt. Das Saatgut stammt aus autochthonen Beständen einerseits in den Voralpen, andererseits im Innerschweizer Mittelland. Es soll verringert werden, dass das Vermischen von Pflanzen mit unterschiedlicher Herkunft zur genetischen Nivellierung führt. Die genetische Vielfalt ist eine wichtige Säule der Biodiversität und geht in der Naturschutzpraxis gerne vergessen. Sie ist Voraussetzung, damit Lebewesen auf Veränderungen des Lebensraums, der Umwelteinflüsse oder Krankheiten reagieren können. Für Bestände und damit für die gesamte Art ist genetische Vielfalt deshalb überlebenswichtig. Wir stellen das Baumschulprojekt «sorbus – gehölze für die innerschweiz» vor, erläutern, was unsere Hoffnungen sind, welche Schwierigkeiten wir haben und wie wir die Qualität erhalten.
Trockenmauer: Kulturelement mit Naturwerten Thomas Ziegler, Amt für Raumentwicklung, Abteilung Natur und Landschaft, Kanton Uri
Trockenmauern sind Kulturelemente, die dank der guten Einpassung und der sanften Bauweise wertvolle Landschaftswerte darstellen. Trockenmauern dienen zahlreichen spezialisierten Pflanzen- und Tierarten als Lebensraum. Instand gestellte Trockenmauern machen Freude und stellen einzigartige Biotope dar, obwohl beim Bau von Trockenmauern keine naturschützerischen Werte im Vordergrund standen. Trockenmauern dienten als Abgrenzung und zur Sicherung von Hängen. Der Natur- und Landschaftswert von Trockenmauern sind für den Kanton Uri Grund genug, Anstrengungen bei deren Instandstellung zu fördern und zu unterstützen. Neben reinen Trockenmauern wird auch die Instandstellung traditioneller Mörtelmauern begünstigt. Neben Gemeinden, Kanton und Bund unterstützen auch diverse Stiftungen die Anstrengungen im Bereich der Erhaltung des alten Kulturgutes.
Quellen: Ein verkannter Lebensraum rückt in den Fokus Miriam Peretti, Pro Natura Luzern
Orte, an denen kühles, reines Wasser aus dem Boden sprudelt, haben Menschen seit jeher fasziniert. Quellen fielen aber bei Behörden und Naturschutzorganisationen lange zwischen Stuhl und Bank. Niemand fühlte sich zuständig oder das Wissen über diesen Lebensraum fehlte. Dabei gehören Quellen zu den meistbedrohten Lebensräumen und beherbergen rund 100 spezialisierte Tierarten. Mit der 2018 gestarteten «Aktion Biber & Co.» möchte sich Pro Natura unter anderem für den Erhalt dieses wertvollen Lebensraums einsetzen. Natürliche Quellaustritte sollen geschützt und verbaute oder zerstörte Quellaustritte revitalisiert werden. 2019 konnte im Kanton Luzern ein erstes Pilotprojekt umgesetzt werden.
Gewässerräume: Chance oder Falle? Christa Glauser, BirdLife Schweiz
Natürliche Gewässer und ihre Auen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen. Ein Netz von natürlichen Gewässern bildet einen Teil der ökologischen Infrastruktur. Sind Gewässerräume und Auen entlang der Gewässer grosszügig ausgeschieden, sind sie auch Trittsteine und Vernetzungselement für zahlreiche andere Arten. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich, den Gewässerräumen in der Naturförderung besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Ein Fokus wird auf die biologische Bedeutung und die Funktionen von Gewässerräumen gelegt. Gleichzeitig werden die rechtlichen Aspekte erläutert und aufgezeigt, wie Gewässerräume in der Nutzungsplanung einzubeziehen sind. Dabei steht im Zentrum, welche Rolle lokale Naturschutzvereine oder interessierte Personen bei der Festsetzung und Gestaltung übernehmen können.
Schneesperling – das Leben als Hochgebirgsspezialist Christian Schano, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Als ausgesprochener Hochgebirgsspezialist lebt der Schneesperling ganzjährig oberhalb der Baumgrenze. Diese Spezialisierung stellt ihn allerdings vor allem wegen der rasanten Veränderungen unseres Klimas vor besondere Herausforderungen. In einer europaweit vernetzten Arbeitsgruppe untersuchen Forscherinnen und Forscher deshalb dessen Verbreitung und Anpassungen an das besondere Leben im Hochgebirge. Die spannenden Untersuchungen erlauben uns nicht nur, diese Charakterart der Gebirge Europas besser zu verstehen, sondern zeigen auch, was wir tun können, um dem Schneesperling zu helfen.
16.50 – 17.00 Uhr
Fazit und Schluss der Tagung Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte Sempach
Manchmal fehlen die Ideen für ein ökologisches Aufwertungsprojekt oder die Kenntnisse, wie eine Vision umgesetzt wird. Oder die Kontakte zu Menschen fehlen, die mithelfen können. An der Zentralschweizer Naturtagung sollen erfolgreiche Projekte allen Interessierten vorgestellt, Wissen geteilt und Kontakte gepflegt werden. In kurzen Beiträgen werden laufende Projekte im Natur- und Landschaftsschutz vorgestellt. Den Schwerpunkt dieses Jahr bilden Themen rund um Renaturierung und Artenförderung.
Die 3. Zentralschweizer Naturtagung fand am Samstag, 29. Oktober 2022 von 13 bis 17 Uhr an der Vogelwarte Sempach statt, und zwar im roten Forschungsgebäude (Seerose 1, Saal Aquila).
Am selben Vormittag war zudem die Bibliothek der Vogelwarte für Interessierte von 9 bis 13 Uhr geöffnet.
Daniela Pauli, Leiterin Forum Biodiversität Schweiz, Akademie der Naturwissenschaften SCNAT
Kaufmännische Angestellte, Biologin
Nach der Lehre als Kaufmännische Angestellte machte ich die Matura auf dem 2. Bildungsweg und studierte anschliessend Biologie. 1998 schloss ich mit einer Dissertation über die Pflanzenvielfalt in Flachmooren der Nordostschweiz an der Universität Zürich ab. Seither habe ich zwei Jobs: Einen als Leiterin des Forum Biodiversität, das ich ab 1999 aufbaute (aktuell 70 Stellenprozente), andererseits als Redaktorin der Zeitschrift Ornis bei BirdLife Schweiz (aktuell 30 Stellenprozente). Zudem bin ich Mitglied im Zentralvorstand von Pro Natura.
Florian Knaus, Wissenschaftlicher Koordinator, UNESCO Biosphäre Entlebuch
Umweltnaturwissenschafter ETH
Ich arbeite an der Schnittstelle von Forschung und Praxis im Natur- und Landschaftsschutzbereich und versuche, die verschiedenen Ansichten und Realitäten für beide Seiten zugänglich zu machen, damit bessere Lösungen für die Zukunft gefunden werden können. Nebenbei interessiere ich mich für alles was kreucht und fleucht, speziell die Vogelwelt.
Heidi Budmiger, wissenschaftliche Sachbearbeiterin, Amt für Wald und Landschaft Obwalden
Umweltingenieurin BSc
Innerhalb der Abteilung Wald und Natur des Kantons Obwalden bin ich zuständig für Artenschutz, Hecken, Moore und Naturschutzzonen sowie den Landschaftsschutz mit der Moorlandschaft Glaubenberg. Gefässpflanzen werden im Kanton Obwalden mehrheitlich über ihren Lebensraum (Naturschutzzonen, Bewirtschaftungsvereinbarungen und Waldreservate) geschützt. Mit dem Frauenschuh-Wiederansiedlungsprojekt wird eine gefährdete Art unterstützt.
Heidi Vogler, Fachmitarbeiterin Landschaft und Wildhüterin, Dienststelle Landwirtschaft und Wald Luzern
Geografiestudium mit Bio im Nebenfach
Ich bin bei der Diensstelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern zuständig für die Wauwilerebene, das Wasser- und Zugvogelreservat Wauwilermoos sowie die Naturschutzzonen Hagimoos & Mauensee. Weiter bin ich Ansprechperson für Landschaftsthemen und Wildtierkorridore.
Priska Strickler, Fachbearbeiterin Arten und Lebensräume, Dienststelle Landwirtschaft und Wald Luzern
Master of Science ETH in Umweltnaturwissenschaften (MSc ETH Umwelt-Natw.), Vertiefung Wald- und Landschaftsmanagement
Bei der Diensstelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern bin ich schwerpunktmässig für den Amphibienschutz, das Bibermanagement sowie für Pflegearbeiten am Baldegger- und Hallwilersee zuständig.
Niklaus Troxler, Management Schutzgebiete, Pro Natura Luzern
Primarlehrer
Ich bin seit 35 Jahren bei Pro Natura Luzern angestellt. Als Geschäftsführer baute ich die Stelle in Luzern auf. Parallel dazu habe ich mich intensiv der Pflege, dem Unterhalt und der Weiterentwicklung der Schutzgebiete gewidmet. Im Ronfeld bin ich seit Projektbeginn im Jahre 2000, als satt grüne Wiesen und eine Schrebergartenanlage das Landschaftsbild prägten, als zentrale Person seitens Pro Natura Luzern aktiv.
Martin Buchs, Naturschutzbeauftragter Gemeinde Ebikon
Mechaniker
Mein grosses Interessen für die Ornithologie wurde zum Türöffner zum Naturschutz. So engagiere ich mich seit vielen Jahren als freiwilliger Mitarbeiter bei der Vogelwarte u.a. im Artenförderungsprogramm Schleiereule-Turmfalke. Als Naturschutzbeauftragter der Gemeinde Ebikon interessiert mich Naturschutz vor allem auch im Siedlungsraum.
Kaffee und Kuchen
Büchertisch und Informationen über Vögel sowie Naturförderung und -schutz
Von 9 bis 13 Uhr ist zudem die Bibliothek der Vogelwarte geöffnet
13.00 – 13.10 Uhr
Begrüssung Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte
Biodiversität erhalten: die zentrale Rolle der Naturschützerinnen und Naturschützer Daniela Pauli, Leiterin Forum Biodiversität Schweiz, Akademie der Naturwissenschaften SCNAT
Der grüne Eindruck täuscht: Um die Natur in der Schweiz ist es nicht gut bestellt. Grosse Flächen wertvoller Lebensräume sind verschwunden, die Qualität der noch vorhandenen Habitate sinkt, die Bestände zahlreicher Pflanzen- und Tierarten gehen zurück. Das Wirken der Naturschützerinnen und Naturschützer führt vielerorts zum Erfolg, doch werden diese lokal positiven Ergebnisse immer wieder übersteuert von Entwicklungen, die sich auf die Vielfalt der Natur grossflächig negativ auswirken. Um diesen Negativtrend aufzuhalten, muss die Erhaltung der Biodiversität auch ausserhalb des Naturschutzes zu einem wichtigen Anliegen werden und in alle Bereiche von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik einfliessen. Dabei sind engagierte Naturschützerinnen und Naturschützer von zentraler Bedeutung – einerseits für die Aufwertung von Lebensräumen und zur Förderung von Arten, andererseits aber auch, um jene Menschen für die Biodiversität zu begeistern, die sich bisher kaum dafür interessiert haben.
Die UNESCO Biosphäre Entlebuch auf dem Weg zum Moorkompetenzzentrum Florian Knaus, Wissenschaftlicher Koordinator, UNESCO Biosphäre Entlebuch
Die UNESCO Biosphäre Entlebuch beherbergt eine der grössten Dichten an intakten Mooren und Moorlandschaften der Schweiz, doch auch hier gibt es Aufwertungsbedarf. So ist beispielsweise rund die Hälfte aller Hochmoore nicht mehr in einem natürlichen Zustand. Das Biosphärenmanagement hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten Jahren ein Moorkompetenzzentrum aufzubauen. Neben traditionellen Moorrevitalisierungen sollen die Moore hierzu auch für die Wissenschaft, Umweltbeobachtung, Lehre, Sensibilisierung, Bildung und für den naturnahen Tourismus in Wert gesetzt werden.
Wiederansiedlungsprojekt Frauenschuh im Kanton Obwalden Heidi Budmiger, wissenschaftliche Sachbearbeiterin, Amt für Wald und Landschaft Obwalden
Der Frauenschuh gilt gemäss der Roten Liste als gefährdet, unter anderem durch Ausgrabungen und Fototourismus. Dies veranlasste engagierte Orchideenspezialisten der Schweizerischen Orchideenstiftung (SOF) ein Projekt auszuarbeiten, um die bestehenden Populationen zu stärken und durch die Kultivierung der Art Ausgrabungen zu verhindern. Von drei Standorten in Obwalden wurden Samen von Frauenschuhen entnommen. In Zusammenarbeit mit einer auf Orchideen spezialisierten Firma wurden daraus Setzlinge gezogen. Im Sommer 2018 wurde 500 Pflanzen an sechs Standorten ausgepflanzt. In acht weiteren Kantonen wurden ebenfalls Setzlinge ausgebracht.
Artenförderprojekt Zauneidechse in der Innerschweiz Philipp Christen, Projektleiter, Albert Koechlin Stiftung
Seit 1997 setzt sich die Albert Koechlin Stiftung für Menschen und den Lebensraum in der Innerschweiz ein. Als gemeinnützige Stiftung engagieren wir uns mit Projekten in den Bereichen Soziales, Bildung, Kultur, Wirtschaft und Umwelt. 2017 lancierten wir das Artenförderprojekt Zauneidechse. Die Zauneidechse dient als Leitart zur Förderung kleinräumiger Vielfalt. Zusammen mit den kantonalen Naturschutzfachstellen wurden 12 Fördergebiete in der Innerschweiz identifiziert (ca. 110 km2), in denen von Fachleuten über 4’500 Massnahmen zur Förderung der Zauneidechse definiert wurden. Durchschnittlich können über 70 % der gewünschten Massnahmen in den Jahren 2019 bis 2022 realisiert werden. Zusätzlich werden Projekte von Dritten (Naturschutzvereine, öffentliche Hand und Private) unterstützt. Parallel zu den effektiven Massnahmen wurde eine Fachbroschüre erarbeitet um detailliert aufzuzeigen, wie die Zauneidechsen gefördert werden können. Alle Informationen sind auf www.zauneidechse.ch aufgeschaltet.
Artenvielfalt im Wauwilermoos: Kleinmusteliden & Fledermäuse Heidi Vogler, Fachmitarbeiterin Landschaft und Wildhüterin, Dienststelle Landwirtschaft und Wald Luzern
Welche Kleinmustelidenarten (Mauswiesel, Hermelin, Iltis) können im Wauwilermoos nachgewiesen werden? 32 Standorte innerhalb des Wasser- und Zugvogelreservates Wauwilermoos wurden untersucht und dabei zwei Aufnahmemethoden verglichen. An jedem Standort wurden ein konventioneller Holz-Spurentunnel und ein neuseeländischer Spurentunnel platziert. Mit «Wieselblick» die Landschaft zu verstehen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, um den flinken Moosbewohnern auf die Spur zu kommen. Ebenso wurde im Sommer 2018 eine Bestandsaufnahme der Fledermäuse im Gebiet durchgeführt. Bekannte Nachweise gab es aus den umliegenden Gemeinden, jedoch nicht vom Wauwilermoos selber. Insgesamt wurden an 61 Standorten bioakustische Aufnahmen gemacht und ausgewertet.
Neue Drainagen für die Kreuzkröte – ein Artenhilfsprojekt im Kanton Luzern Priska Strickler, Fachbearbeiterin Arten und Lebensräume, Dienststelle Landwirtschaft und Wald Luzern
Die Kreuzkröte ist eine stark gefährdete Amphibienart. Im Kanton Luzern fehlen ihr Laichgewässer und Strukturen im Landwirtschaftsland. Um dies zu ändern startete die Dienststelle Landwirtschaft und Wald 2018 ein Artenhilfsprogramm (AHP) für die Kreuzkröte. Dieses fokussiert auf den Bau von Flutmulden. Eine Flutmulde im Sinne des AHP ist eine künstlich erstellte, bewachsene, temporär wasserführende Vertiefung. Die Flutmulde wird jeweils im Frühling eingestaut und im Herbst mit Hilfe eingebauter Drainagen abgelassen und anschliessend maschinell gemäht. In allen vier bisher gebauten Flutmulden haben Kreuzkröten abgelaicht.
Ronfeld: vom intensiv genutzten Kulturland zu einem Naturhotspot im Seetal Niklaus Troxler, Management Schutzgebiete, Pro Natura Luzern
Am Südende des Baldeggersees wurde die Verlandungszone grösstenteils entwässert, um landwirtschaftlich intensiv genutzt zu werden. Damit gingen ökologisch wertvolle Lebensräume verloren. Pro Natura konnte dort Land erwerben und legte damit den Grundstein, um im Ronfeld grossflächige Renaturierungen zu schaffen. In den letzten 19 Jahren sind mehr als 6,5 ha Riedwiesen, Kleingewässer, Flutmulden und Fromentalwiesen entstanden. Kartierungen zeigen, dass eine Vielzahl von Arten wieder beobachtet werden können, die im intensiv genutzten Kulturland keinen Lebensraum fanden: 40 Libellen-, 6 Amphibien-, 18 Heuschrecken- und 27 Tagfalterarten. Dazu gedeihen heute viele seltene Pflanzenarten wie Sibirische Schwertlilie, Rosskümmel, Silge, Färberscharte, Lungenenzian und Kurzgranniger Fuchsschwanz. Die Flutmulden locken von Frühling bis in den Spätherbst etliche rastende Zugvögel an.
Artenförderprojekt Turmfalke & Schleiereule: Tag- & Nachtschicht auf dem Bauernhof Martin Buchs, Naturschutzbeauftragter Gemeinde Ebikon
Das Artenförderprojekt Turmfalke & Schleiereule beantwortete spannende Fragen zu den gerne gesehenen Bauernhofbewohnern. Wohin «verschwinden» die flügge gewordenen Greifvögel? Wie viele Küken überleben? Wie standorttreu sind die Altvögel? Neben faszinierenden Themen rund um die beiden Arten, die untersucht werden können, konnten mit diesem Projekte wertvolle Brücken zwischen Naturschutz und Landwirtschaft geschlagen werden. Während den vielen Nachtstunden beim Beringen der Tiere ergeben sich Momente für bereichernde Gespräche – eine Basis einer tragenden Zusammenarbeit, aus der weitere Projekte zur Naturförderung entstehen können.
16.50 – 17.00 Uhr
Fazit und Schluss der Tagung Michael Schaad, Schweizerische Vogelwarte
Manchmal fehlen die Ideen für ein ökologisches Aufwertungsprojekt oder die Kenntnisse, wie eine Vision umgesetzt wird. Oder die Kontakte zu Menschen fehlen, die mithelfen können. An der Zentralschweizer Naturtagung sollen erfolgreiche Projekte allen Interessierten vorgestellt, Wissen geteilt und Kontakte gepflegt werden. In kurzen Beiträgen werden laufende Projekte im Natur- und Landschaftsschutz vorgestellt.
Die 1. Zentralschweizer Naturtagung fand am Samstag, 26. Oktober 2019 von 13 bis 17 Uhr an der Vogelwarte Sempach statt, und zwar im roten Forschungsgebäude (Seerose 1, Saal Aquila).
Am selben Vormittag war zudem die Bibliothek der Vogelwarte für Interessierte von 9 bis 13 Uhr geöffnet.